Die FIVA ist der Weltverband der nationalen Oldtimer-Verbände. Dieser setzt sich für den Erhalt historischer Fahrzeuge ein, die einen wichtigen Bestandteil des technischen Kulturerbes darstellen. Gegründet wurde der Verband 1966 und vertritt heute über 1,6 Millionen Oldtimer-Besitzer aus fast 70 Ländern aller fünf Kontinente. Seit Gründung der FIVA vor über 50 Jahren haben sich die Aufgaben der FIVA gewandelt. Um die Interessen der weltweiten Oldtimer-Fahrer und -Besitzer zu schützen, steht heute im Zeitalter zunehmender Umweltdiskussionen die politische Interessenvertretung im Vordergrund.
Die wesentliche Zielsetzung der FIVA ist es, das Fahren mit historischen Kraftfahrzeugen auf allen öffentlichen Straßen dauerhaft und so weit als möglich ohne Restriktionen zu ermöglichen. Dabei gilt es Hürden seitens der Politik zu verhindern und die gesellschaftliche Akzeptanz von Kraftfahrzeugen als historisches und technisches Kulturgut nachhaltig zu fördern. Die FIVA hat eine Zusammenarbeit mit der UNESCO etabliert, um die kulturelle Bedeutung des „Automobile Kulturgutes“ international weiter zu stärken.
Die FIVA Identity Card ist der internationale Fahrzeugpass des Oldtimer-Weltverbands FIVA. Sie kann für mechanisch angetriebene Fahrzeuge, die vor mindestens 30 Jahren gebaut wurden und in historisch korrektem Zustand erhalten sind, ausgestellt werden. In der FIVA Identity Card wird die Authentizität eines Fahrzeugs beschrieben. In Österreich ist der ÖMVV die Autorität der FIVA (www.oemvv.at).
Im Eventhotel Pyramide in Vösendorf trafen sich über 160 Delegierte aus über 50 Nationen, um wichtige Zukunftsthemen zu erörtern. Von A wie Albanien bis U, wie USA reisten Vertreter der nationalen Verbände an.
Zielsetzung der FIVA wie auch ihrer nationalen Verbände ist, das Kulturgut Oldtimer auf den Straßen zu erhalten. Dazu ist es vor allem wichtig, im Rahmen der EU in Brüssel starke Lobbying-Aktivitäten zu lancieren und entsprechende Kontakte zu pflegen. Alle Kommissionen der FIVA – Technical commission, Legislation Commission, Motorcyle Commission, Events Commission, Cultural & Youth Commission, Utilitarian Commission - präsentierten ihre Schwerpunkte 2024 im Rückblick, aber auch die Themen der nahen Zukunft.
Besonders zu erwähnen sind die Schwerpunkte der Legislation Commission, die sich auf EU-Ebene dafür einsetzt, das historische Fahrzeuge auf den Straßen Europas eine Zukunft haben. Speziell im Fokus steht die „Roadwhorthiness Testing EU-Directive 2014/45“ (die Europäische Grundlage der §57a Überprüfung), deren Ziel es ist, die Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit durch die Festlegung von Mindestanforderungen für die regelmäßige technische Überwachung von Fahrzeugen und Anhängern in der EU festzulegen. Hier gilt es die derzeit geltende Definition eines „Historischen Fahrzeuges“ und die damit verbundenen Ausnahmeregelungen im Auge zu behalten und dafür Sorge zu tragen, dass diese in der Direktive erhalten bleiben.
Die „End of life vehicles Directive 2000/53“ (Richtlinie über den Umgang mit Altfahrzeugen) ist eine Richtlinie der Europäischen Union, die sich mit dem Ende der Lebensdauer von Kraftfahrzeugen befasst. Hier ist es wichtig Oldtimer besonders zu berücksichtigen, um auch in Zukunft sicherzustellen, das historische Fahrzeuge nicht als Altfahrzeuge, sondern Kulturgut gesehen werden und damit insbesondere „das Recht auf Restaurierung“ gewahrt bleibt. Damit in Zusammenhang steht auch, dass der Handel mit Oldtimern beziehungsweise mit Ersatzteilen auch in Zukunft ohne unnötige regulative Hürden möglich bleibt. Last but not least steht auch die „Reach Regulation 1907/2006“ im Fokus der FIVA, um im Rahmen der Erhaltung von Odtimern die Verwendung von Chrom und Blei weiterhin zu gestatten. Auch sollen historische Fahrzeug bei allfälligen Restriktionen im Rahmen der Verwendung fossiler Kraftstoffe ausgenommen sein, da diese nur sehr selten und nicht als Alltagsfahrzeug zum Einsatz kommen.
Im Mittelpunkt der Culture & Youth Commission steht unter anderem die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie der UNESCO - Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur – um den Status historischer Fahrzeuge als Kulturgut weiter zu festigen und auszubauen. Mit der TICCIH einer internationalen Denkmalschutzorganisation, die sich speziell mit der Förderung, dem Erhalt, der Erforschung und Dokumentation aller Arten bedeutender Industriedenkmäler beschäftigt sind Projekte im Zusammenhang mit Objekten mit automobiler Historie geplant. Besonders erwähnenswert sind hier die MotorWorld, die 2023 den TICCIH Recognition Award erhielt und die Autoworld in Brüssel. Beides hervoragende Beispiele wie historische Industriebauten mit neuem Leben erfüllt werden. Mit EUROPA NOSTRA, die sich für die Sicherung, Erhaltung, Erforschung und Vermittlung des kulturellen und natürlichen Erbes einsetzt sind ebenfalls intensive Kontakte geplant. In der Jugendarbeit sind wurde Schulprogramme aus den verschiedenen Ländern präsentiert. In Österreich wurde 2023 „StarterMotor“ ins Leben gerufen, um Jugendlichen das Thema Oldtimer näher zu bringen. 2025 sind neben dem „Internationalen Jugend-Tag“ einer „Youth challenge Trophy“ auch ein großes „Jugendforum“ geplant, um sicherzustellen, dass auch junge Generationen das Thema „Historisches Fahrzeug“ weitertragen.
Die Schwerpunkte 2025 der Event Commission und der Motorcycle Commission finden sich in Veranstaltungen rund um den Erdball wieder, um die Idee Historische Fahrzeuge nachhaltig zu schützen, zu erhalten und zu fördern zu kommunizieren und erlebbar zu machen. Weitere Schwerpunkte sind die Themen nachhaltige Treibstoffe und die Etablierung der FIVA-ID CARD als globaler Standard für historische Fahrzeuge, sowie die breite Kommunikation über sämtliche Social Media Kanäle.
Die Ziele der Technical Commission konzentrieren sich auf den weiteren Ausbau der FIVA ID-CARD als internationalen Standard in der Dokumentation historischer Fahrzeuge. Nachdem 2024 intern ein neues System zur Ausstellung von FIVA ID-CARDS erfolgreich eingeführt wurde, gilt es in naher Zukunft über die jeweiligen Vertreter der FIVA auf nationaler Ebenen (in Österreich ist dies der ÖMVV) die FIVA ID-CARD das Bewußtsein hinsichtlich Originalität und Dokumentation weiter zu schärfen, sowie Ausnahmen für Oldtimer im Rahmen lokaler Low Emission Zones sicherzustellen.
Die FIVA operiert in Zusammenarbeit mit den nationalen Verbänden auf mehreren Ebenen wie der EU-Kommission, dem EU-Parlament, EU-Agenturen und zivilgesellschaftlichen Interessengruppen und national über Verbände wie dem ÖMVV mit Regierungen, Behörden, nationalen Mitgliedern des EU-Parlaments und anderen.
Zusammenfassend ist die FIVA auf globaler Ebene und speziell in Europa Garant, um die Mission „Protecting – Preserving-Promoting“ historischer Fahrzeuge durch internationale Präsenz auf allen Ebenen der Interessenvertretung, der weiteren Etablierung der FIVA ID-CARD als Ausweis des Kulturstatus historischer Fahrzeuge und die weltweite Organisation von Veranstaltungen, intensiver Kommunikation, Kooperationen mit Museen und anderen kulturellen Organisationen sowie intensiver Jugendarbeit, zu erfüllen.
Im FIVA Vorstand folgt Luigi Frigerio (IT) neuer Vizepräsident für Finanzen, Jos Theuns nach sowie, Ramin Salekhou (IR) dem langjährigen Vizepräsidenten für Kommunikation Gautam Sen.
Der Austausch unter den Delegierten war ein tragendes Element der FIVA Generalversammlung. Das Treffen war eine Plattform des internationalen Austausches, der Sammlung von Ideen und dem Gespräch zu Problemstellungen und Lösungsansätzen zu anstehenden Herausforderungen der Oldtimerszene weltweit.
Mit einem Abendessen im Veranstaltungszentrum BRUNO in Brunn am Gebirge endete am Samstag den 16.11.2024 diese inspiriende Veranstaltung. Unser Dank für die erfolgreiche Abwicklung gilt dem Organisationsteam des ÖMVV, Christian Schamburek, Stephan Radl, Michaela Riedl, Wolfgang Eckel, Robert Krickl, Christian Radl und Georg Eckel sowie Gian Mario Mollar, Generalsekretär der FIVA. Last but not least gilt unser Dank auch unseren nationalen Unterstützern, allen voran TÜV Austria (Peter Weinzettl), ÖBB Postbus (Alfred Loidl), den Gemeinden Brunn am Gebirge und Gumpoldskirchen sowie dem Land Niederösterreich.
Weltpremiere - Ein Phönix aus der Asche - die Geschichte von „AVIS“
Im Rahmen der FIVA Generalversammlung wurde von Dr. Robert Krickl junior und ÖMVV Präsident Robert Krickl senio ein Wagen vom Typ 3 „AVIS“ nach intensiver Recherche und Restaurierung erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert.
In Österreich wurden eine Reihe von Pionierleistungen in der Geschichte der Mobilität erbracht - viele davon sind trotz ihrer Verdienste weitgehend aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwunden. Ein repräsentatives Beispiel ist die Geschichte der Flugzeug- und Autofabrik „AVIS“ (benannt nach dem lateinischen Wort für Vogel): Nachdem hierzulande nach dem Ende des Ersten Weltkriegs die strengen Verbote für die Luftfahrt langsam wieder gelockert wurden, errichtete man 1924 in Brunn am Gebirge - nur wenige hundert Meter vom Ort der FIVA-Generalversammlung 2024 entfernt - die erste neue Flugzeugfabrik der Republik Österreich. Neben einer Reihe von innovativen Flugzeugen wurde hier eines der ersten zivilen dreimotorigen Flugzeuge hergestellt (das erste im deutschsprachigen Raum, noch vor den berühmten Junkers-Flugzeugen). Ein zweiter Schwerpunkt von „AVIS“ war die Produktion von kleinen Personenkraftwagen und Lieferwagen, die hier bis in die 1930er Jahre in Handarbeit gebaut wurden. Die alltagstauglichen Fahrzeuge waren im Niedrigpreissegment angesiedelt und erfreuten sich rascher Verbreitung und Beliebtheit. Dies wirkte sich jedoch negativ auf den Erhaltungszustand der Fahrzeuge aus, nachdem der Betrieb infolge der Wirtschaftskrise in der Zwischenkriegszeit geschlossen werden musste. Nicht zuletzt der Ressourcenbedarf im Zweiten Weltkrieg und die Besatzungszeit durch die Alliierten führten dazu, dass die einst das Straßenbild prägenden Wagen fast vollständig verschwanden - bis vor kurzem in einer alten Scheune ein letztes bekanntes Exemplar der frühesten Serienmodelle entdeckt wurde: ein Wagen vom Typ 3 "AVIS “ aus dem Jahr 1925, mit noch intaktem Zweizylindermotor und der typischen Materialmischbauweise mit verschiedenen Metallen und Holz. Er wurde umfassend untersucht, um als Best-Practice-Beispiel für die Vermittlung von Wissenschaft und Geschichte an die breite Öffentlichkeit restauriert zu werden. Zu den Aktivitäten gehören Schulprojekte, Publikationen und die Herausgabe von offiziellen Briefmarken in Österreich(www.avis-werke.at). Das einzigartige Artefakt bietet viele neue Einblicke in eine Schlüsselepoche der Automobilgeschichte am Beginn der Massenmobilität. Ziel war es, diese wieder auf die Straße zu bringen, um das Bewusstsein für historische Fahrzeuge als kulturelles Erbe zu stärken. (Dr. Robert Krickl)
Die „Future of Driving“-Umfrage von Hagerty zeigt, dass der Generationswechsel von den Boomern zur Generation Z bereits vollzogen ist; Jüngere Generationen wollen Sammlerautos besitzen und fahren.
Die Umfrage „Future of Driving“ von Hagerty aus dem Jahr 2024 zeigt ein starkes und wachsendes Interesse an Sammlerautos, Lastwagen und Motorrädern bei der Generation Z, die als zwischen 1997 und 2012 Geborene definiert ist.
Während fast die Hälfte (47 %) der Befragten ein Interesse am Besitz eines Oldtimers bekundete, war das Interesse bei der Generation Z mit 60 % deutlich größer als bei den Babyboomern mit 31 %.
„Die nächste Generation von Autoliebhabern ist da und schafft einen lebendigen Markt für uns, um Liebhabern dabei zu helfen, ihre besonderen Fahrzeuge zu schützen, zu kaufen, zu verkaufen und zu genießen“, sagte McKeel Hagerty, CEO und Chairman von Hagerty. „Die Daten machen deutlich, dass die Generation Z nicht nur Auto-Videospiele spielt, YouTube schaut oder Social-Media-Inhalte erstellt, sondern auch Wege findet, sich an der Sammlerauto-Community zu beteiligen.“
Hagerty beauftragte das internationale Marktforschungsinstitut OnePoll (Talker Research) mit der Befragung von mehr als 2.000 Amerikanern über die Rolle, die Autos in ihrem Leben spielen, über ihre Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Autos und Autofahren und vieles mehr.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
Autofahren ist lebendig und gut: Siebenundsiebzig Prozent der befragten Gen Z gaben an, dass sie das Autofahren entweder lieben oder mögen, was auf eine vielversprechende Zukunft nicht nur für die Autoindustrie, sondern auch für die Sammlerauto-Community hindeutet.
Sehnsucht nach dem Besitz von Klassikern: Die Befragten gaben an, dass sie entweder ein klassisches Liebhaberfahrzeug besaßen oder derzeit besitzen, wobei die Gen-Z und die Millennials mit 32 % bzw. 30 % am stärksten vertreten sind.
In einer Studie in Österreich (Oldtimer in Österreich 2022) zeigten sich ähnlich Werte: 48% der Befragten im Alter von 18 bis 30 Jahen gaben einen Oldtimer besitzen zu wollen (Anmerk: OTG)
SUVs sind Spitzenreiter: SUVs sind bei den Befragten der beliebteste Fahrzeugtyp (38 %), gefolgt von Limousinen (26 %) und Pickups (19 %). Die Generation Z bekundete jedoch nahezu gleiches Interesse an Luxusautos (23 %) wie an SUVs (26 %).
Emotionale Bindungen: Die Hälfte der Autofahrer gab an, dass sie beim Fahren ein Gefühl von Freiheit verspüren. Abenteuerlust (28 %) und Ruhe (24 %) waren weitere Top-Antworten, die die emotionale Bindung und die psychologischen Vorteile des Hobbys unterstreichen.
Do-It-Yourself: Die meisten Autobesitzer erledigen die Wartung ihres Fahrzeugs, indem sie es zum Händler oder zum Service-Center bringen (55 %). Obwohl 27 % angaben, dass sie Reparaturen selbst durchführen, sind Millennials mit 34 % die Generation, die dies am ehesten tut.
Schalten Sie einen Gang höher: Veränderte Vorlieben der nächsten Generation von Autosammlern
Den Daten von Hagerty zufolge interessieren sich jüngere Autoliebhaber für ein breites Spektrum von Fahrzeugen aus den vergangenen vier Jahrzehnten. Dieses breite Interesse ist wahrscheinlich auf die wachsende Rolle der sozialen Medien sowie auf andere Online- und persönliche Zugänge zum Hobby zurückzuführen. Tatsächlich gaben 40 % der Befragten an, dass sie durch den Besuch von Autoshows zum ersten Mal mit Oldtimern und Liebhaberfahrzeugen in Berührung gekommen sind, was sie zu einem wichtigen Einstiegspunkt in das Hobby macht.
Bei einer genaueren Betrachtung der Art und Weise, wie die Generation Z klassische Fahrzeuge kennengelernt hat, wurden YouTube (39 %), Instagram (38 %) und Autofahren (35 %) als die wichtigsten Wege genannt, auf denen sie mit Liebhaberfahrzeugen interagieren.
Laut den demografischen Daten von Hagerty sind die Mazda Miatas aus den Jahren 1990-1998, einer der beliebtesten Roadster dieser Ära mit über 1,1 Millionen verkauften Exemplaren seit ihrer Einführung, das häufigste Auto, nach dem sich Gen Z-Enthusiasten für eine Versicherung erkundigen, während Millennials am meisten an den Fahrzeugen der GMT400-Serie von 1988-2000 interessiert sind.
Autos sind Teil unseres Erbes:
Laut den Befragten sind 43 % der Meinung, dass Oldtimer ein integraler Bestandteil der amerikanischen Geschichte sind und wie historische Gebäude und Architektur systematisch erhalten werden sollten. Seit seiner Gründung ist Hagerty bestrebt, die einzigartige, dynamische Kultur, die Sammlerauto-Enthusiasten im ganzen Land umgibt, am Leben zu erhalten, und hat mehr als 22 Millionen Dollar in den Erhalt dieser Kultur für die heutigen und zukünftigen Generationen investiert.
Die Hagerty „Future of Driving“-Umfrage ist nur ein Schritt, um zu verstehen, wie die nächste Generation über das Autofahren, den Sammlerautomarkt und die Autokultur denkt und fühlt. Sie ermöglicht es der Marke, in den kommenden Jahren auf diesen Erkenntnissen aufzubauen. Auch wenn das Unternehmen in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert, bleibt Hagerty unerschütterlich in seinem Engagement, die Flamme für all jene Menschen am Leben zu erhalten, die sich für das Autofahren begeistern.
Quelle: Hagerty 23. Juli 2024, www.hagerty.com
Vorschlag für Altfahrzeuge - EU-Rat bestätigt Gespräche über weitere Ausnahmeregelungen Der EU-Rat hat am 28. Juni 2024 einen Fortschrittsbericht über den ELV-Vorschlag veröffentlicht, der weitere Ausnahmen für Fahrzeuge von kulturellem Wert vorsieht. Während "Fahrzeuge von historischem Interesse" bereits vom Regelungsbereich des Vorschlags ausgenommen wurden, sind in Anhang I Teil C zusätzliche Ausnahmen für Fahrzeuge von besonderem kulturellem Interesse und für Fälle vorgesehen, in denen der Fahrzeugeigentümer beschließt, das Fahrzeug wieder in einen verkehrssicheren Zustand zu versetzen, obwohl die Reparaturkosten den Marktwert deutlich übersteigen: "Die zuständigen Behörden des Zulassungsmitgliedstaats [...] können ein Fahrzeug, das als Altfahrzeug betrachtet wird, [...] auf Antrag des Fahrzeugeigentümers von der ELV-Direktive befreien, wenn das betreffende Fahrzeug wieder instand gesetzt werden soll". Die Verhandlungen im Rat sind jedoch noch nicht abgeschlossen, und die Mitgliedstaaten müssen sich noch auf einen allgemeinen Standpunkt einigen. Das Europäische Parlament wird voraussichtlich in den nächsten Monaten die Gesetzgebungsarbeit zu diesem Thema wieder aufnehmen.
2024 feiert der Österreichische Motor-Veteranen-Verband sein 50-jähriges Jubiläum. 1974 wurde der Verband gegründet. Erster Präsident war Dr. Herbert von Schoeller. Zu diesem Zeitpunkt trat der ÖMVV auch dem internationalen Weltverband der FIVA bei. Seit 2015 leitet KR Robert Krickl die Geschicke des Verbandes. Seit der Gründung setzt sich der ÖMVV als Interessenvertretung aller Oldtimerbesitzer unermüdlich dafür ein, dass die Geschichte der Mobilität als rollendes Kulturgut auf Österreichs Straßen erhalten bleibt. Der ÖMVV ist die nationale FIVA-Autorität für Österreich (www.fiva.org), stimmberechtigtes Mitglied im Beirat für historische Kraftfahrzeuge beim Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und Mitglied des Kuratorium Historische Mobilität Österreich (KHMÖ).
Einige markante Punkte in der Geschichte des ÖMVV waren:
1974 Gründung des ÖMVV durch ÖMVC, OÖMVC, MVCS und MVC Südost Präsident: Dr. Herbert von Schoeller
Aufnahme in die FIVA
1975 Präsident Dr. Helmut Krackowizer
1976 Präsident Willy Treul
1987 Präsident Fred B. Myer, Öffnung des ÖMVV für Neubeitritte
1992 Einführung des ÖMVV-Registers
1994 ÖMVV-Jahrbuch
1996 Definition "historisches Fahrzeug" im KFG, ÖMVV stimmberechtigtes Mitglied im Beirat im BMVIT
1997 Präsident Gert Dubois
1999 Präsident Maximilian Hölzl
2002 Aktion "100 für die Zukunft" - für EU-Aktivitäten der FIVA
2003 Präsident Ing. Johannes Rath
2004 30 Jahre ÖMVV - Festveranstaltung im Museumsqaurtier Wien
2007 § 57a Überprüfung auf 2 Jahre für alle historischen Fahrzeuge, Gemeinsames Positionspapier "Oldtimer und Umweltschutz"
2008 Ausnahmen für historische LKW von IG-L Fahrverboten
2009 Neuordnung FIVA ID-Card und Register, Stellungnahme im parlamentarischen Begutachtungsverfahren zum IG-Luft
2010 Intensive Kontakte auf Bundes- und Länderebene in Sachen "Umweltzonen" (IG-Luft)
2017 Präsident Komm.Rat Ing. Robert Krickl, Gründungsmitglied des KHMÖ (Kuratorium historische Mobilität Österreich), Studie "Oldtimer in Österreich - Einstellungen und soziökonomische Bedeutung" (Mag. Christian Schamburek,BA I MMag Robert Sobotka, MBA)
2018 Rote §57a Plakette "Historsches Fahrzeug"
2020 Repräsentativ Befragung "Einstellung zu historischen Fahrzeugen"
2022 "Oldtimer in Österreich 2022 - Einstellungen und soziökonomische Bedeutung" (Mag. Christian Schamburek,BA I MMag Robert Sobotka, MBA), Neuausrichtung der ÖMVV Staatsmeisterschaft
2023 Positionspapier "Historische Fahrzeuge in Österreich" und Positionspapier "eFuels"
FIVA Culture Award 2023 (gem. mit Postbus AG "Lehrlingsprojekt Puch 500", Besetzung von 3 FIVA Kommissionen durch österreichische Vertreter (VP Wolfgang Eckel "Legislative Commission" [seit 2012], Mag. Michaela Riedl "Technical Commission, Mag. Christian Schamburek, BA "Culture & Youth Commission")
2024 50-jähriges Jubiläum ÖMVV, FIVA Generalversammlung in Österreich
www.oemvv.at
Auch wir von der Alt Opel IG hatten uns entschlossen am Jugendförderprojekt des ÖMVV zu beteiligen. Die Wahl der Schule fiel hierbei auf die Berufsschule für KFZTechniker mit Systemelektronik in Mattighofen. Einen Termin für diesen Projekttag haben wir rasch gefunden und somit konnten wir uns dementsprechend gut vorbereiten.
Am Montag den 10. Juni gegen die Mittagszeit trafen 20 Alt Opel Fahrzeuge bei der Schule ein und nahmen im Schulhof Aufstellung. Vom kleinen 4-Zylinder bis zum großvolumigen 8-Zylinder hatten wir alles im Portfolio. Gemessen der Schüleranzahl waren 20 Autos auch unbedingt notwendig! Im Veranstaltungssaal hielt ich einen kurzweiligen Vortrag zum Oldtimerwesen in Österreich, wobei es hier schon einige Fragen zu beantworten gab. Anschließend ging es raus in den Schulhof zu den Autos. Etwas vorsichtig wurden vorerst die Autos inspiziert, aber das legte sich relativ rasch. Interessiert verschwanden die Köpfe unter den Motorhauben! Es wurde probe gesessen, Motoren wurden angelassen und vor allem die technischen Finessen der einzelnen Modellreihen wurden ausführlich durch besprochen. Kein Wunder – die Burschen kommen ja alle vom Fach und ihr großes
Interesse war deutlich anzumerken!
Es waren bisher etwa zwei Stunden vergangen als ich zur Probefahrt aufrief. Rasch wurden die Plätze eingenommen und los ging es mit der ersten Runde. Einige Fahrzeughalter ließen die Burschen selbst ans Steuer, womit eigentlich keiner von ihnen gerechnet hatte. Das war natürlich die Überraschung schlechthin! Nach einer kurzen Pause wechselte die Besatzung und es folgte die nächste Runde u.s.w. Um 17:00 Uhr beendeten wir erfolgreich das Jugendförderprogramm. Nicht nur den Jugendlichen hat es riesigen Spaß gemacht, auch für uns Alt Opel Besitzer war es
eine Freude die Begeisterung der Schüler wahr zu nehmen! Wir werden auf alle Fälle im nächsten Jahr ein Revival halten! Zuletzt möchte ich noch an alle Mitgliederclubs appellieren sich ebenso am Projekt Startermotor zu beteiligen! Mit dieser Aktion können wir nur gewinnen und es macht
einfach Spaß!
Im Rahmen der StarterMotor Jugendförderung konnten Schüler der HTL Eisenstadt in Steinabrunn die Faszination Oldtimer hautnah erleben. Die Custom Cruisers stellten ihre US-Autos, aber auch britische Oldies zur Verfügung, um einen Blick unter die Motorhaube zu werfen. Werner Steurer gab einen Überblick zu den Besonderheiten und technische Einblicke zu Oldtimern. Der Höhepunkt war dann die Mitfahrgelegenheit oder das Selbstfahren mit dem alten Blech. "Die Kids waren begeistert",freute sich Vorstand Erwin Frey.
"Die Fahrt und der Aufenthalt bei Hertz Classics wurde auch sehr gut aufgenommen, wobei wir sehr viel gelernt haben da wir uns bei der Fahrt mit den Fahrern über Ihre Fahrzeuge und dem Verein unterhalten konnten. Die drei Präsentationen bei Hertz Classics klärten uns über die Vergangenheit der Fahrzeuge als auch über die Geschichte und Herkunft mancher Fahrzeuge auf. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Tag sehr gut organisiert war, um unserer Jugend die Oldtimer näher zu bringen" meinte Benedikt Schatek von der HTL Eisenstadt.
In ganz Europa sehen wir in den letzten Jahren auf EU-Ebene und auch auf nationaler Ebene eine Flut von Regulativen - eine starke Interessenvertretung wie der ÖMVV aht eine genaues Auge daruf, um sicherzustellen, dass Oldtimer auch in 20 Jahren noch auf Österreichs Straßen unterwegs sind.
Die EU-Wahl steht vor der Tür - was sagen die Vertreter der Parteien zur Mobilität der Zukunft. Achtung beim Führen von Flaggen! StarterMotor in Hollabrunn - ein Highlight für die Jugend. ÖMVV Clubpaket bei den Red Bull Classics vom 7. - 9. Juni 2024. Tipps zum Versicherungsschutz für Klassikersammlungen.
Das Thema Klimawandel beherrscht viele Diskussionen in der EU. Die technisch-sachliche Betrachtung ist leider längst politisch-ideologisch geworden. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir auch in Zukunft mit Historischen Fahrzeugen am öffentlichen Verkehr möglichst uneingeschränkt teilnehmen können. Maßgebliche Entscheidungen für die Mobilität der Zukunft fallen in Brüssel (so hat z.B. die EU „still und leise“ vor kurzem für 2030 eine dramatische Reduktion der Grenzwerte für Feinstaub um 60% und für Stickstoffdioxid um 50% beschlossen!).
Sowohl ÖAMTC (veröffentlicht im AUTO TOURING) als auch die eFuel-Alliance haben nun die Spitzenkandidaten zu deren Haltung über die zukünftige Entwicklung befragt. Hier eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse:
Beim Thema striktes Verbrennerverbot ab 2035 sind ÖVP und FPÖ klar dagegen und wollen eine Aufhebung des Beschlusses (SPÖ, GRÜNE und NEOS sind für die Beibehaltung des ausnahmslosen Verbotes). Die GRÜNEN fordern insgesamt den vollen und uneingeschränkten Fokus nur auf E-Mobilität, SPÖ und NEOS wollen etwas mehr Technologieoffenheit, aber eben unter Beibehaltung des Verbrennerverbotes; volle Technologieoffenheit wird am stärksten von ÖVP und FPÖ unterstützt; eFuels werden vor allem von der ÖVP gepusht. Betreffend der altersabhängigen Befristung von Führerscheinen sprechen sich alle Kandidaten gegen gesetzlich verpflichtende medizinische Untersuchungen von älteren Menschen aus.
Soweit ein paar Themen, die uns durchaus betreffen – bitte beschäftigt Euch vor der EU-Wahl mit den inhaltlichen Standpunkten der Parteien! Jedenfalls werden die zukünftigen Entscheidungen in Brüssel maßgeblichen Einfluss darauf haben, ob wir auch in Zukunft mit unseren Oldtimer fahren dürfen. In diesem Sinne, bitte geht wählen!
www.oemvv.at
Die Staatsmeisterschaft schreitet voran. Nach vier Bewerben der 14 Bewerbe ist noch nichts entschieden! Originalität und der Zustand eines Fahrzeuges sind auf Sicht gesehen die Eckpfeiler aufdenen eine solide Werterhaltung und -entwicklung ruhen. Je interessanter der Oldtimermarkt hinsichtlich Preisentwicklung war, desto größer wurde auch die Gefahr von Fälschungen. Sicher und sorgenfrei - gut versichert - in die neue Oldtimersaison.
Immer noch erfreuen sich historische Fahrzeuge hoher Beliebtheit in der österreichischen Bevölkerung. 90 Prozent freuen sich und finden es positiv, wenn sie Oldtimer auf der Straße sehen. 85 Prozent sagen, dies soll auch in Zukunft so bleiben.
Hohe Sympathiewerte sind auch wichtig, damit im Rahmen der Interessenvertretung das Ziel mit dem Kulturgut Oldtimer auch in 20 Jahren noch auf Österreichs Straßen unterwegs zu sein, erreicht wird.
ABER, dies bedeutet, dass wir uns auch im Rahmen unserer Leidenschaft an die geänderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen.
Dies heisst:
• Ein rücksichtsvoller Umgang im Straßenverkehr mit Fußgängern, Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern.
• Oldtimer Ausfahrten sind erholsame Gleichmäßigkeitsfahrten und keine Rennen
• Speziell auf Tiere (z.B. Pferde und Reiter) ist Rücksicht zu nehmen. Pferde sind Fluchttiere und können scheuen.
• Achtsamkeit bei Fahrzeugen, die Öltropfen verlieren - es ist die Mitnahme eines Unterlegkartons zu empfehlen.
• Im Ortsgebiet ist eine niedertourige Fahrweise ratsam.
• Die Einhaltung der STVO ist selbsterklärend.
Eigentlich alles Verhaltenweisen, die selbstverständlich sein sollten.
LEIDER ist dies bei einer Ausfahrt im Burgenland am Wochenende der Oldtimertage von einigen Teilnehmern nicht beachtet worden. Beschwerdenanrufe bis hin zu angedrohten Anzeigen waren die Folge. Ein Gruppe von uneinsichtigen Oldtimerfahrern ist an einer Reiterin mit Jungpferd ohne Rücksicht mit aufheulenden Motoren und mißfälligen Bemerkungen vorbeigefahren.
DAS IST NICHT NOTWENDIG!
Es ist WICHTIG, dass wir unsere hohen Sympathiewerte in der Bevölkerung pflegen. Schlägt die Stimmung um, sind wir mit unseren Fahrzeugen schneller von der Straße weg, als wir glauben.
Daher ersuchen wir alle Oldtimerbesitzer um einen achtsamen Umgang im Straßenverkehr, bei Ausfahrten oder sonstigen Veranstaltungen.
Nur die sensible Einbettung des historischen Kulturguts Oldtimer in die Gesellschaft und ihre aktuellen Entwicklungen sichern uns, Hand in Hand mit einer starken Interessenvertretung, die Zukunft auf Österreich Straßen.