Förderung durch ÖMVV
So wurde ein Konzept entwickelt, welches von jedem, dem die Zukunft unseres Hobbys am Herzen liegt, einfach kopiert werden kann. Der ÖMVV stellt alles dazu gratis zur Verfügung und unterstützt die Veranstalter sogar mit EUR 100 aus dem Fond „100 für die Zukunft“. Es handelt sich um ein drei- bis vierstündiges Programm. Der Ablauf wird seitens des ÖMVV vorgezeichnet. Nötige Anpassungen sind natürlich möglich. Es gibt eine Kurzpräsentation, einen Flyer, außerdem eine PowerPoint Präsentation samt Erläuterungen und auch die Möglichkeit, dass sich Clubs oder sonstige Veranstalter mit ihrer Veranstaltung auf der „StarterMotor“-Seite des ÖMVV mit einem Bericht präsentieren können. Man muss es nur mehr umsetzen.
Erste überwältigende Erfahrungen
Dass das alles funktioniert, wissen wir und haben das mit über 100 Schülern und Schülerinnen alleine im April diesen Jahres bewiesen. Zu Gast waren das Gymnasium Kalksburg, die HTL 1100 Wien und die HTL Mödling. Als erster Club hat der AVCA unter der Schirmherrschaft des ÖMVV drei Veranstaltungen abgehalten. Dank der großzügigen Unterstützung von Winfrid Kallinger konnten wir diese ersten Veranstaltungen in seinem „Werk Möllersdorf“ abhalten. Robert Krickl hat in seiner Eigenschaft als Präsident des ÖMVV einleitende Worte gesprochen. Michael Böck als Präsident des AVCA hat den Vortrag abgehalten. Neben Michael und Patricia Böck, Robert Krickl und anderen hat auch Winfrid Kallinger selbst aktiv mitgewirkt, hat zusätzliche Fahrzeuge aus seiner Sammlung zur Verfügung gestellt und ist am Beifahrersitz mit den Schülern mitgefahren. Auch Kathi Chalupa von Fast und Vintage Chalupa war aktive Helferin.
Man kann sich kaum vorstellen, wie groß die Begeisterung war, egal ob Gymnasium oder HTL. Auch gab es keinen Unterschied zwischen Mädchen und Burschen. Die Fotos können die unglaublich positive Stimmung nur annähernd wiedergeben. Nur ein paar der Erlebnisse können wir exemplarisch wiedergeben:
Ein Schüler der HTL 1100 Wien war vom Puch 650 T von Patricia Böck so begeistert, dass er ihr diesen sofort abkaufen wollte…im Eintausch gegen seinen Mercedes. So verlockend das Angebot auch war, leider ist Patricia Ihrem Puchi sehr treu.
Ein Mädchen kam zu uns und bat ihr zu helfen ihren Vater von der Notwendigkeit der Anschaffung eines Oldtimers zu überzeugen. Wir machen das natürlich gerne.
Von Schülern der HTL gab es auch dank des zusätzlichen Vortrages von Werner Steurer, Beirat im ÖMVV für US-Cars, über die Berufschancen, Fragen zu genau diesen Berufsmöglichkeiten.
Eine der begleitenden Lehrerinnen für Physik des Gymnasiums Kalksburg bedankte sich mit den Worten, dass Schüler zu Ihr gekommen waren und sich wiederum für den besten Lehrausflug Ihrer gesamten Gymnasialzeit bedankten.
Ein weiterer Schüler hatte aufgrund eines noch nicht so ganz fertigen Referates diese Veranstaltung nur mit sehr großem Widerstand besucht. Der Schmerz verflog spätestens, nachdem er einen MGB starten durfte, später sogar selbst fahren durfte. Das Referat wurde verschoben.
Kein einziger der über 100 Schüler und Schülerinnen ist im Umgang mit dem Fahrzeug unangenehm aufgefallen. Im Gegenteil, oft war der Respekt vor den alten Autos so groß, dass die Jugendlichen eher vorsichtig herangeführt werden mussten. Die wildesten Burschen waren auf einmal ganz „zahm“. Alle haben sich bedankt und oft wurde uns der Respekt für das zur Verfügungstellen der Autos mitgeteilt.
Natürlich, so wurde uns auch berichtet, gab es teilweise durchaus Widerstand gegen diese Veranstaltung. Viele fangen mit dem Thema nichts an, oder haben an sich Widerstände gegen verbrennerbetriebene Fahrzeuge. Aufgrund der Inhalte des Vortrags und der persönlichen Erlebnisse kamen auch tatsächlich Aussagen, dass sie die Meinung über Oldtimer geändert haben. Und das ist, was wir erreichen wollten. Eine positive Stimmung für unser Hobby, oder vielleicht sogar den oder die eine(n), welche(r) sich einmal selbst einen Oldtimer zulegen wird.
Einfaches Konzept, große Wirkung – das Rezept
Nun braucht es Willige, die diese Veranstaltungen in ganz Österreich als ehrenamtliche Helfer und Vereine weitertragen. Michael Böck und sein Team werden hochmotiviert durch die bisherigen Erfolge weitermachen, aber je mehr mitmachen, desto mehr wird für den Erhalt unseres Hobbys getan.
Zunächst kontaktiert man den ÖMVV und bekommt alle Informationen und Unterlagen. Man schreibt ein Mail an eine Schule, stellt sich vor und legt den Flyer „StarterMotor“ bei. Aufgrund unserer Erfahrung aus den ersten Veranstaltungen kann man von einer positiven Rückmeldung ausgehen, sind die Schulen doch sehr glücklich, wenn sie ihren Schülern interessante Projekte anbieten können. Man vereinbart ein Datum und einen Ort. Wichtig ist, dass man einen Platz zur Verfügung hat, auf dem die Oldtimer vorgestellt werden können und es Mit- bzw. Fahrgelegenheiten gibt. Die ersten Veranstaltungen waren für das Kollegium Kalksburg bei Wien, für die HTL 1100 in Wien und für die HTL in Mödling. Es ist also egal, für welche Art von Schule die Veranstaltung abgehalten wird, geht es ja vor allem darum, die Passion „Oldtimer“ zu vermitteln. Natürlich wird der Kurzvortag am Anfang der Veranstaltung für eine HTL eher auf technische Fragen eingehen, wo hingegen bei einer Veranstaltung für ein Gymnasium oder eine Neue Mittelschule, andere Schwerpunkte gesetzt werden.
Nachdem die Schulklassen am vereinbarten Tag und Ort für die Veranstaltung erschienen sind, beginnt man nach einer kurzen Begrüßung mit einem ca. 20-minütigen Kurzvortrag, welcher seitens des ÖMVV fertig zur Verfügung gestellt wird. Zusätzlich gibt es für alle Punkte der Präsentation eine Erklärung und weiterführende Unterlagen. Es geht um die Fragen, was ist ein Oldtimer, Umwelt, Szene, Clubs, Art der Veranstaltungen und Bedienung eines historischen Fahrzeugs. Danach stellt man je nach Anzahl der Schüler und Helfer ca. drei Oldtimer vor. Die Schüler öffnen die Motorhaube, es wird erklärt, Fragen werden beantwortet. Die Schüler dürfen die Fahrzeuge unter Anleitung starten. Das alles ist schon eine riesige Aufregung und ein Abenteuer. Dann gibt es die Möglichkeit zum Mitfahren. Abschließend, und das ist das Herz und die Seele der Veranstaltung, muss es auch die Möglichkeit zum Selbstfahren, wieder unter Anleitung und im Beisitzen der Fahrzeugbesitzer, geben. Vor allem dadurch unterscheidet sich „StarterMotor“ von allen anderen bisherigen Konzepten. Nur so kann der Funke überspringen und die Leidenschaft gezündet werden. Man muss den Jugendlichen die Möglichkeit geben unsere Leidenschaft selbst zu erfühlen, um sie zu verstehen. Wenn alle Mutigen gefahren sind, klingt die Veranstaltung bei Würstel und ein paar Getränken aus und es werden Fragen beantwortet und Benzingespräche geführt.